#AllefürsKlima: Lieblingsagenten for Future
Am 20. September hatte die Bewegung Fridays for Future zum globalen Klimastreik aufgerufen. In insgesamt 575 Städten Deutschlands und mit mehr als 1,4 Millionen Streikenden weltweit war die Aktion sehr erfolgreich. Warum am 20. September? An diesem Datum tagte in Berlin das Klimakabinett und in New York wurde bereits der wichtigste UN-Gipfel des Jahres vorbereitet. Mit Blick darauf sollte der Druck auf die Politik erhöht werden. Wir Lieblingsagenten waren dabei.
In vielerlei Hinsicht war der 20. September ein Tag, der uns sprachlos zurücklässt. So viele Menschen in München waren fürs Klima auf der Straße! 40.000 Demonstranten haben die Erwartungen so sehr übertroffen, dass die Strecke des Protestzugs umgeleitet und verlängert werden musste. Sonst wären die Klimastreikenden am Anfang des Zuges schon wieder am Königsplatz angekommen, als die letzten gerade losliefen. Zur gleichen Zeit hat der Bundestag ein neues (für viele nicht zufriedenstellendes) Klimapaket verabschiedet. Die Demonstranten wollen aber mehr.
Die Forderungen
In den letzten Monaten haben die Verantwortlichen bei Fridays for Future intensiv mit zahlreichen Wissenschaftlern zusammengearbeitet, um konkrete Forderungen an die Politik stellen zu können. Alle Punkte dienen dem Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens: die globale Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bereits um circa 1 Grad Celsius erwärmt. Es bleibt daher wenig Zeit, den Klimawandel aufzuhalten und so zu verhindern, dass die Kipppunkte im Klimasystem überschritten werden.
Die Teilnehmer der Demonstration fordern eine Netto-Null bei Emissionen bis 2035, den Kohleausstieg bis 2030 sowie dass bis 2035 100 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Ressourcen kommt. Darüber hinaus verlangen sie bis Ende 2019 das Ende von Subventionen für fossile Energieträger, die Abschaltung von einem Viertel der Kohlekraftwerke sowie eine CO2-Steuer für alle Treibhausgas-Emissionen, welche laut Umweltbundesamt (UBA) 180 € pro Tonne CO2 betragen sollte.
Die Kontroverse
Greta Thunberg hat den „Trend“ losgetreten. Allein hat sie vor einem Jahr vor ihrer Schule gesessen und gegen die Klimapolitik protestiert, immer mehr haben sich ihr angeschlossen. Dass eine globale Bewegung daraus wird, deren Gesicht sie ist, damit hat sie wahrscheinlich selbst nicht gerechnet. Aber die Trägerin des alternativen Nobelpreises führt bis heute Millionen von Menschen freitags auf die Straße. Dabei hat sie natürlich nicht nur Befürworter. Verlässt man seine Filterblase, muss man schnell erkennen, dass Greta, vor allem im Netz, extremen Anfeindungen ausgesetzt ist. Von „Klimaheiliger“ ist hier die Rede und „dass die mal ordentlich verprügelt gehört“.
Aber auch die Schüler und Streikenden sind vor solchen Anfeindungen nicht gefeit – auch aus der Politik. So gab es mehrfach Äußerungen, dass Schüler lieber zur Schule gehen sollten und stattdessen am Wochenende auf die Straße.
Was aber ist die Definition von Streik? Er muss dann stattfinden, wann es weh tut. Ein Gewerkschafter würde ja auch nicht am Wochenende streiken – das hat schließlich keine Auswirkungen auf seinen Arbeitgeber. Und genau darum muss UNTER DER WOCHE auf die Straße gegangen werden.
Auch wir Lieblingsagenten waren vor Ort und haben uns solidarisiert. Streiken fürs Klima – auch am Freitag. Und das bei strahlendem Sonnenschein und auf globaler Ebene. Gelohnt hat es sich, den Druck aufzubauen, hat doch die Bundesregierung letztendlich ein Klimapaket beschlossen. Viele sind trotzdem enttäuscht.
Wir würden jederzeit wieder mitdemonstrieren: Immerhin haben wir viele Bekannte getroffen und sooo großartige Plakate gesehen! Aber seht selbst:
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