Was Coaching ist …
„Leiden oder lösen?“ fragt eine Coaching-Kollegin ein bisschen ketzerisch – wer fühlt sich da nicht ertappt? Manchmal ist „aushalten“ ja auch einfach leichter, als was zu ändern … Im guten Coaching kommen wir damit allerdings nicht durch! ?
Und `nen schönen Gruß ans Universum!
Hand aufs Herz – wir denken uns doch oft selbst: Ändern ist ja gut und schön, aber das müssten bitteschön die anderen tun. An mir liegt’s bei Gott nicht! Es ist der nervige Chef, der immer alles von jetzt auf gleich will. Die Kollegin, die selbst eine ruhige Kugel schiebt und dabei permanent die Lorbeeren einheimst. Das Team, das noch nicht erkannt hat, dass man doch genau der Vorgesetzte ist, auf den die Truppe so lange gewartet hat. Dass man aus dem Team in die Position gewachsen ist – ist doch nur Neid, wer das nicht unterstützt. Dass dem Vorstand gerade jetzt einfällt, das ganze Unternehmen umzubauen und seine Best Buddys bei der Gelegenheit protegiert. Und jetzt gibt’s auch daheim noch Ärger, als ob man nicht allerorten sein Bestes gäbe. Bitte jetzt einmal alle die Hand heben, gegen wen sich das Universum noch nie komplett verschworen hat …
Was Coaching überhaupt ist?
Anders als in der klassischen Beratung, wo der Consultant die Lage eher nach dem Schuldprinzip analysiert und klare Handlungsempfehlungen gibt, hält sich der Coach mit eigenen Interpretationen zurück, beobachtet und hört dafür ganz genau zu. Er stellt geschickt gezielte Fragen — die einzeln und in Gruppe auf neue Gedanken und weiterbringen. |
Think positive!
Das mag sich alles so anfühlen. Dennoch: Eine der ersten Regeln, die ich als Systemischer Business Coach gelernt habe: sich nicht lange mit einem Problem aufhalten und lamentieren, sondern es möglichst schnell besser machen, anders, so, wie’s vielleicht schon mal funktioniert hat.
Was das Wunschziel und die kleinen Etappen dorthin auch sein mögen: „Mach mehr von dem, was funktioniert!“ Und: „Wenn etwas nicht funktioniert, lass es sein!“ Die Ausrichtung aufs Positive erleichtert erwiesenermaßen die Veränderung. Schon das renommierte Psychotherapeuten-Paar Insoo Kim Berg und Steve de Shazer, Begründer der lösungsorientierten Kurztherapie, war sich sicher: Wer über eine Lösung spricht, nimmt sie als „wahr“ wahr. Aber keine Sorge! Das muss nicht gleich die allumfassende Superlösung sein. Kleine Steps, ob im Denken oder Handeln, können am Ende Großes bewirken. Gleichzeitig lohnt immer wieder der Blick auf die Momente, in denen das Problem nicht existiert hat oder weniger Schlagkraft hatte. „Überleg mal! Was war da anders?“ Ausnahmen zeigen tatsächlich mögliche Lösungen.
Von wegen „völlig losgelöst“ …
Wenn es um die Lösung geht, ist es durchaus auch hilfreich, mal die Perspektive zu wechseln. Raus aus seinem eigenen Fahrwasser, über den Tellerrand schauen. Wir alle sind immer und überall Teil verschiedener Systeme, eines Teams, eines Unternehmens, der Familie, einer Clique, eines Vereins … Der eine reagiert auf den anderen und andersherum. Befruchtendes Wechselspiel oder Teufelskreis? Oft schauen wir nur in die eine Richtung: „Weil mein Chef mich nicht fördert, bin ich nicht motiviert“. Oder ist es womöglich: „Weil ich nicht motiviert bin, fördert mich mein Chef nicht.“? Mal die Position vom anderen einzunehmen, kann durchaus nicht schaden und eröffnet Euch eine Vielzahl neuer Optionen. Ein Spiel funktioniert ja auch nach gewissen Regeln, mit einem Ziel, einer Strategie und verschiedenen Positionen. Was wenn ich einen Baustein ändere? Oder das eine Teilstück mal aus anderer Sicht betrachte? So in der Art könnt Ihr Euch Aufstellungsarbeit im Coaching vorstellen. Weniger im Sinne der berühmt-berüchtigten Familienaufstellung nach Hellinger als im Sinne von Helikopterblick auf die Dinge mit „Aha“-Effekt.
1001 Gründe
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Nix für Couchpotatoes und Hasenfüße
Ihr habt’s sicher schon herausgehört, Coaching hat im Grunde vor allem mit der Komfortzone zu tun. Es ist zwar nicht immer lustig da, aber ganz schön bequem isses dort. Gerade in unruhigen Zeiten gibt uns die gute alte Komfortzone dann einen Rest Sicherheit, an den wir uns beherzt festklammern. Dann hilft uns routiniertes Schubladen-Mensch-Maschine-Denken ungemein.
Aber da wir gerade so schön am Ende des Jahres angelangt sind, können ja ein paar gute Vorsätze fürs nächste nicht schaden. Schickt Euren „kleinen Feigling“ in die Ecke! Ihr müsst das auch gar nicht alleine machen, nur die Entscheidung treffen, dass Ihr’s auch wirklich wollt. Wir jedenfalls sind und helfen gerne dabei. Für einen Kennenlerntermin oder Fragen zum Coaching bei den Lieblingsagenten könnt Ihr ganz einfach an schreiben. 🙂
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