Pinterest, Instagram und mehr Magie im Marketing – die #AFBMC & #AIGMC 2019
Wir sind in Jahr acht der AllFacebook Marketing Konferenz (#AFBMC) in München. Dieses Jahr begeisterte die Konferenz mehr als 1.000 Teilnehmer auf fünf Bühnen mit 50 Speakern. Wir waren auch wieder dabei und berichten mit kritischem Blick durch die Lieblingsagenten Brille. ?
Neben den Basics rund ums Thema Facebook, Instagram oder WhatsApp: Das Rahmenprogramm der Konferenz bot auch Insights in Social-Media-Marketing auf Twitter und Pinterest sowie spannende Keynotes über die „Kunst der digitalen Berührung“ oder „Datengetriebene Social Media Strategieentwicklung“ und hands-on Instastory-Tutorials. Außerdem hatte man die Chance, bei Kaffee, Snacks, Mittagsbuffet oder Cocktails mit Gleichgesinnten zu Netzwerken.
Keynotes mit Aha-Erlebnissen?
Angebote werden gerade auf Webseiten heutzutage besonders langweilig dargestellt, beschwerte sich Karl Kratz in der ersten Keynote. Er verglich hierbei Werbung mit Kartentricks. Gut sind aktuelle Kampagnen dabei nicht davongekommen: Einfach zu durchblicken, ohne Magie und Zauber. Kurz: langweilig. Abhilfe kann hier laut Kratz der „TSMB-Effekt“ (TSMB = this stimulated my Brain) leisten. Ein bisschen mehr Magie und Mysterium im Werbealltag, und das „Meh“-Gefühl kommt erst gar nicht auf. Seine Tipps: Kommunikation auf Erinnerbarkeit, Mysterium, Resonanz (Interesse, Sehnsucht und Sensorik) und Storytelling ausrichten.
Die zweite Keynote des Tages befasste sich mit den Online-Marketern und ihrer „Gier nach schnellem Ruhm“. Marketer wollen möglichst viel Reichweite, Conversions oder Abverkäufe mit möglichst wenig Invest erzielen. Facebook sei jedoch immer vorrangig auf die Bedürfnisse des Nutzers ausgelegt, so Michael Schmidt. Das sind natürlich zwei konträre Perspektiven. Wie man hier Schnittstellen finden kann? Darauf lieferte Schmidt leider keine neuen Antworten.
LinkedIn – King of B2B-Social-Media
Die Social-Media-Trends im B2B-Bereich für 2019 präsentierte LinkedIn direkt selbst. Wenig verwunderlich also, dass auch LinkedIn als DIE Plattform für diesen Bereich positioniert wurde. LinkedIn Studien zufolge sei ihr Netzwerk „the most trusted social platform“. 70% der Befragten fänden die Plattform vertrauensvoll, während nur 32% der Befragten Facebook als vertrauensvoll einstuften. Leider wurde auf dem Slide zur Studie keine Quelle genannt.
Für uns als Marketer im B2B waren aber die Tipps spannend: Es muss nicht immer unglaublich originelle Kommunikation sein – Unternehmen sollten lieber auf Konsistenz in ihrer Kommunikation achten. Außerdem ist die umkämpfte Zielgruppe „Entscheider“ oder „CxOs“ oftmals gar nicht die sinnvollste. Marketer sollten sich lieber darauf fokussieren, das heutige mittlere Management anzusprechen und für sich zu gewinnen. Denn das sind die Entscheidungsvorbereiter und die Entscheider von morgen.
Instagram und das Story-Phänomen
Neben der #AllFacebook fand auf einer der Bühnen dieses Jahr die #AllInstagram Marketing Konferenz statt. Top-Thema 2019: Instagram Stories.
Hand aufs Herz: Instagram Stories sind keine Neuheit mehr. Bereits 2016 hatte das Facebook Tochterunternehmen das Feature eingeführt. Damals ein riskanter Move (weil Snapchat Nachahmung), aus heutiger Sicht: ein brillanter Schachzug. Die Zahlen sprechen für sich: Die durchschnittliche Verweildauer eines Users in der App stieg von 24 Minuten am Tag (2016) auf 32 Minuten (2019) an. Instagram Stories bieten die Möglichkeit, „instantly“ – dem Namen der App alle Ehre gemacht – Bild und Videomaterial aus dem täglichen Leben zu teilen, ohne die eigene Galerie der bezaubernden Urlaubs- und Highlight-Fotos mit Alltagsfootage zu „verunstalten“.
Eye-Tracking-Recherchen, Input zum aktuellen Nutzerverhalten, Tipps und Tricks zu neuen Tools, Kampagnen-Best-Practices und jede Menge andere Learnings wurden präsentiert. Als Instagram Aficionado konnte man hier also so Einiges erfahren. Unsere wichtigste Erkenntnis: Eine simulierte animierte Swipe-up-Bewegung in der Story verleitet den Nutzer instinktiv zum Hochwischen. Alles weitere werden wir Euch in unserem Blog in einem Special zu Instagram Stories aufbereiten. Stay tuned.
Pinterest Advertising
Auch das Thema Pinterest Advertising spielte dieses Jahr eine Rolle. Bislang nur in der USA möglich, wurde Pinterest Werbung 2019 auch in Europa ausgerollt. Wie ist Pinterest Advertising für Deutschland einzuschätzen?
Das Netzwerk schafft es in Deutschland auf eine aktive User-Zahl von neun bis zwölf Millionen. Das Wort „aktiv“ wird hier anders verwendet als zum Beispiel bei Facebook oder Instagram. Bei Pinterest gilt als aktiver Benutzer, wer die App einmal im Monat benutzt. Nicht so beeindruckend? Täglich schafft es Pinterest in Deutschland auf eine Anzahl von drei Millionen „Saves“. ? Sprich: Jeden Tag werden drei Millionen Fundstücke aus dem Netz auf Pinterest Boards verlinkt und so festgehalten. Im Allgemeinen sind Pinterest User zu 60% weiblich und meist zwischen 25 und 44 Jahre alt.
Die Plattform muss als Zwischenform einer Suchmaschine und einem sozialen Netzwerk eingeordnet werden. Generell bezieht sich die Aktivität eines Users auf Pinterest auf zukunftsperspektivische Themen (wie zum Beispiel Hochzeitsplanung, Wohnungsdekoration oder Reiseplanung). Noch ist Pinterest Advertising nur für vorhandene Foto-Posts als Post Push (nicht als Dark Post) möglich. Videos sollen jedoch auch bald für die Bewerbung freigeschalten werden.
Und was bleibt hängen? Unser Fazit.
Die AllFacebook ist rundum eine informative Veranstaltung, auf der sich Online-Marketer aus den verschiedensten Branchen austauschen. Wir können besonders für Kollegen, die noch nicht sehr tief in den Themen drinstecken, einen Besuch empfehlen. Positiv herausgestochen ist die AllInstagram-Bühne (hier war es auch immer am vollsten). Rund um Instagram oder neue (alte) Formate wie Pinterest gab es wirklich spannende Vorträge.
Also, Lieblingsagenten Daumen hoch und wir freuen uns aufs nächste Mal.
Schreibe einen Kommentar